Berge in Tirol | © Serfaus-Fiss-Ladis Marketing GmbH | Marius Schatz, Roadtyping
Franziska und Marius

We are Family in Serfaus-Fiss-Ladis

26.09.2024 · Familienzeit, Sommer
Was gibt es Schöneres, als den Spätsommer in den Bergen zu verbringen? Mit der Region Serfaus-Fiss-Ladis haben wir ein Ziel gefunden, welches gerade mal 2,5 Autostunden von Kaufbeuren im Allgäu entfernt liegt (3,5 Stunden von München aus) und wir schon etliche Male mit dem Auto vorbeigefahren sind. Unter dem Slogan „We are Family“ haben sich die drei Ortschaften ganz auf bergaffine Familien spezialisiert. Wir sind gespannt, was uns in den kommenden 4 Tagen in Serfaus-Fiss-Ladis alles erwarten wird und was es zu entdecken gibt.

Lesezeit: 5 Minuten

Auf'i auf den Berg

Wir starten unsere Anreise gemütlich am Vormittag von Kaufbeuren aus und checken erst mal in unser Hotel in Fiss ein. Direkt beim Check-in unserer Unterkunft bekommen wir unsere SUPER. SOMMER. CARD, mit der wir alle Seilbahnen in Serfaus-Fiss-Ladis nutzen können. Sie bringt uns auch zu den verschiedenen Erlebniswelten in den Bergen, außerdem erhält man Ermäßigungen bei vielen Aktivitäten. Für unsere Labrador Hündin Lotta benötigen wir ein separates Hundeticket. Erlaubt sind Hunde in den Seilbahnen sowie im ÖPNV, bitte hier unbedingt nach den Vorgaben der Betreiber informieren, manchmal hat man Leinen-/ und Maulkorbpflicht. Auch für Räder, z. B. für den Bikepark benötigt man ein extra Ticket. Die SUPER. SOMMER. CARD bekommt jeder Gast bei einem ausgewiesenen Partnerbetrieb für 6 Euro je Erwachsenen bzw. 3 Euro je Kind pro Tag, wenn man hier nächtigt. Und das Beste: sie gilt auch noch am kompletten Abreisetag.


Da es bereits 15 Uhr ist und die Kinder zu müde für eine richtige Wanderung sind, beschließen wir, mit der Möseralmbahn bequem hinaufzufahren, die uns direkt zum Sommer-Funpark-Fiss bringt. Wir staunen nicht schlecht, was uns hier oben alles erwartet: verschiedene Kugelbahnen, ein Streichelzoo, Wasser-/Sandspielplätze und wilde Attraktionen wie ein Sprungturm mit Riesenluftkissen, der Flugdrache Fisser Flieger oder der Skyswing. Die letzte Gondel ins Tal fährt um 17 Uhr, doch wir lassen es und nicht nehmen, mit der Sommerrodelbahn Fisser Flitzer zurück ins Tal zu flitzen und das war ein riesen Spaß!


Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen gehts fußläufig zurück ins Hotel und wir erhaschen neugierig Einblicke in die Hotels rechts und links von uns. Das Angebot an familienfreundlichen Hotels ist sehr umfangreich, sodass bestimmt jeder die passende Unterkunft für seinen Familienurlaub in den Bergen hier in Serfaus-Fiss-Ladis findet.


Aufwachen mit Bergblick

In Serfaus-Fiss-Ladis geht das fast nicht anders, denn in jeder Richtung sind schöne Aussichten garantiert. Heute wollen wir eine Familienwanderung auf dem Hexenweg unternehmen. Wir nehmen dieses Mal die Schönjochbahn bis zur Mittelstation, denn dort beginnt der Hexenweg und weitere schöne Wanderungen für jeden Anspruch.

Der Hexenweg wurde von Österreichs bekanntestem Kinderbuchautor Thomas Brezina konzipiert – das muss ja super werden – und dauert ca. 3 Stunden. Holt euch unbedingt davor an der Talstation den zugehörigen Rätselblock mit Stickern für 3 Euro, damit der Weg noch spannender und anschaulicher wird. Unsere zwei Kids im Alter von 4 und 6 Jahren hatten wahnsinnig Spaß, die Rätsel zu lösen und Sterne für den Lösungs-Zauberspruch zu suchen. Solche Abenteuerwege sind einfach perfekt, um auch nicht so begeisterte kleine Wanderer zu motivieren. Da der Weg überwiegend im Wald verläuft, ist er auch super für sonnige Tage geeignet, lediglich mit Kinderwagen ist er nicht zu befahren, denn es geht über Wurzeln und Steine und enge Pfade. Alternativ könnte der Kinderwagenpilot*in parallel den Forstweg laufen, das ist aber mit Sicherheit nicht so spannend. Auf halber Strecke kommt die Kuh Alm Fiss mit kleinem See und Spielplatz zum Krafttanken oder am Ende der Wanderung lässt es sich prima im Familienrestaurant Sonnenburg einkehren.


Gemütlich UND Gesellig

Zurück an der Seilbahnstation in Fiss spazieren wir gemütlich in Richtung des rätoromanischen Haufendorf mit seinem 600 Jahre alten Ortskern. Denn dort findet fünf Mal im Sommer immer dienstags s’Fest am Brunnen statt. Hier werden Tiroler Kunsthandwerk und kulinarische Spezialitäten angeboten. Man kann gesellig beisammen sitzen und zum Klang der Blaskapelle das Bergdorf-Ambiente genießen. Es ist für jeden etwas dabei, um sich entlang der Stände treiben zu lassen, einen Bissen echtes Tirol zu probieren oder einen Aperitif auf 1.436 m zu gönnen.


Auf die Räder fertig los

Heute möchten wir mit den Mountainbikes das Hochplateau Serfaus- Fiss-Ladis entdecken. Wir haben unsere eigenen Fahrräder mitgebracht, aber natürlich kann man sich Fahrräder mit oder ohne E wie auch einen Kinderfahrradanhänger im Dorf ausleihen. An der Talstation der Seilbahn in Fiss starten die meisten Radwege des umfangreichen Wegenetzes. Wir haben eine moderate Tour gewählt, die Leo, unser 6-Jähriger, gut alleine meistern kann, Casper sitzt mit seinen 4 Jahren beim Papa auf dem Rad. Es geht entlang der Route 7105 über Almwiesen und in den Bergwald und es eröffnet sich immer wieder eine wunderschöne Weitsicht ins Tal. Wenn man so hoch mit einer Tour startet, bekommt man diesen fantastischen Ausblick ganz ohne Wadenkrampf. Ein wenig Höhenmeter müssen wir aber auch bewältigen, insgesamt werden es ca. 300 hm sein, auf eine Strecke mit ca. 16 km gut machbar. Je nach Fitnessstand oder Stimmung kann man auf dieser Tour viele Pausen an Bächen und Spielplätzen einlegen.

Unser erstes Ziel und gleichzeitig auch ca. die Hälfte der Strecke nach 8 km ist der Wodepark & Wodeturm. Oben auf dem Wodeturm hat mein einen tollen Ausblick ins Tal und auf den Inn. Etwas weiter auf unserer Strecke kommt man zum Wodebad, an dem es magisch zugeht: Hier trifft man auf Riesen und Zauberer, auf Ameisen und Regenwürmer größer als man selbst. Außerdem gibt es viele gemütliche Ecken, um die Natur rundherum zu genießen.


Weiter geht es recht flott auf der Route 7105 bergab, ehe sich die Strecke nach ein paar Hundert Metern teilt: Franzi fährt mit Leo weiter bergab in Richtung Ladis, um dann mit der Gondel hoch nach Fiss zu pendeln. Marius und Casper hingegen wollen sich noch etwas auspowern und nehmen die Route 766 Richtung Fiss über den Wolfsee. Das sind nochmal ca. 200 Höhenmeter durch den Bergwald mit weiteren wunderbaren Blicken in die Berge, also wirklich lohnenswert. Das eigentliche Highlight für die Kids kommt aber dann am Wolfsee, der tatsächlich ein Speicherteich ist. Hier kann man die Füße ins Wasser baumeln lassen oder einfach auf den unzähligen Liegen und Bänken die Szenerie auf sich wirken lassen. Auf der rechten Uferseite gibt es ein umfangreichen Spielplatz mit Wasserlauf für Kinder. Beim Stauen des Wassers und Öffnen der Schleusen geht der Tag vergnügt zu Ende. Hunde sind leider nur auf der anderen Seite erlaubt, am normalen Rad-/Wanderweg.

Zurück im Hotel verstauen wir unsere Räder – viele Hotels in Serfaus- Fiss-Ladis sind auf Biker*innen spezialisiert und bieten abgeschlossene Garagen und Möglichkeiten, die Fahrräder zu reinigen.


Gut vernetzt in Serfaus-Fiss-Ladis

Gut gestärkt starten wir in unseren letzten Tag in Serfaus-Fiss-Ladis mit etwas Wehmut, aber sehr viel mehr Vorfreude auf den Tag. Wer wie wir keinen allzuweiten Heimweg anzutreten hat, kann die SUPER. SOMMER. CARD auch am Tag der Abreise noch komplett ausnutzen.
Für uns geht es zu Fuß runter zum Wanderbus, die Haltestelle Richtung Serfaus ist direkt gegenüber des Supermarkts an der Hauptstraße. Mit der SUPER. SOMMER. CARD ist der Bus kostenlos. Wichtig für alle, die wie wir mit Hund reisen: Im Bus ist Maulkorbpflicht.
Genauso in der kleinsten und höchst gelegensten, auf Luftkissen schwebenden U-Bahn der Welt in Serfaus. Ja, richtig gelesen, es gibt hier eine U-Bahn! Und die schon seit 1985. Mit der Verbindung wurde der Verkehr aus dem Dorf genommen, denn sie transportiert die Gäste vom Parkplatz im Osten zu den Seilbahnen im Westen von Serfaus. In den vier Stationen lässt sich viel rund um die U-Bahn entdecken, die Historie betrachten und die kleine Bahn interaktiv durch den Berg steuern. Auch die Ansagen in der U-Bahn sind etwas Besonderes, hier sagen Kinder die Haltestationen an oder merken an, wenn sich die Türen öffnen oder schließen – mega nett und sympathisch.


Erlebnispark und kristallblauer Badesee auf 1.829 Meter

Von der U-Bahn Station ist es nur ein kurzer Fußweg zur Alpkopfbahn, mit der wir bis zur Mittelstation und unserem heutigen Ziel, dem Erlebnispark Hög, fahren. Auf 1.829 m zwischen grandiosem Bergblick liegt ein traumhafter Badesee, aber nicht nur das: Im Erlebnispark Hög können Kinder die Alm- und Forstwirtschaft spielerisch erleben und jede Menge Spaß haben. Mit Milchkannen Memory, einem Bienenhaus und Geschicklichkeitspfad über Mistgabeln. Auch gibt es hier natürlich einen Wasserlauf zum Aufstauen und kleine Flosse, welche gemietet werden können und durch einen Parcours manövriert werden müssen. Wer sich traut, kann vom Sprungturm ins kühle Nass hüpfen oder gemütlich eine Runde mit dem Tretboot fahren. Rund um den See gibt es viele Möglichkeiten zum Verweilen: Bänke, Sonnenliegen und Grillstellen. Wir dösen etwas in der Sonne, kühlen uns ab und genießen den Ausklang der schönen Zeit in Serfaus-Fiss-Ladis.

Eine Attraktion müssen wir aber noch mitnehmen, denn sie wurde uns von vielen Seiten sehr empfohlen: Die Fahrt mit dem Familien-Coaster- Schneisenfeger. Im Stil einer Achterbahn wird man fast bis zur Bergstation der Alpkopfbahn gezogen, ehe man selbst am Hebel sitzt, dann ist es natürlich jedem selbst überlassen, wie waghalsig man in die Tiefe rast, aber die Geschwindigkeit macht hier auf jeden Fall ziemlich Spaß. Bis zu 40 km/h kann man schnell werden, bei den Kurven kitzelt es im Bauch und die Freudenschreie platzen aus einem heraus. Es war ein Abschiedshighlight, das in Erinnerung bleibt –bei uns und den Kindern.


Time to say Goodbye

Wir nehmen die Seilbahn zurück ins Tal, eigentlich wollten wir über den Holzkugelweg nach unten laufen, aber es ist heute einfach zu heiß. Statt mit U-Bahn und Wanderbus fahren wir dieses Mal mit der Seilbahnschaukel via Sunliner und Waldbahn zurück nach Fiss. Wir wollen unbedingt noch einen Blick auf den Bikepark erhaschen, um uns schon auf den nächsten Besuch vorzubereiten. Den Bikepark zu testen, haben wir diesmal leider nicht geschafft, obwohl man hier noch ganz viel Spaß haben kann. Unzählige Abfahrten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen erwarten jeden Downhiller und zusätzlich gibt es natürlich noch jede Menge flowige Singletrails in den Bergen. Das nächste Mal werden wir uns das nochmal genauer ansehen.


Fazit

Ähnlich schnell wie im Schneisenfeger sind die letzten 4 Tage vergangen, es war aufregend und entspannend zugleich und es war wirklich für jeden etwas dabei. Den Slogan „We are Family“ von Serfaus-Fiss-Ladis können wir zu 100% unterschreiben, hier findet man Aktivität und Entspannung zugleich. Egal, ob man im Sommer beim Wandern die Bergidylle genießen möchte oder sich waghalsig die Trails des Bikeparks hinunterstürzt, Adrenalin beim Familien-Coaster- Schneisenfeger oder Fisser Flitzer sucht oder einfach nur seine Seele baumeln lässt.


Über die Autoren

Franziska und Marius Schatz Roadtyping sind Bergler und Naturliebhaber, Designer und Illustratoren, digitale Nomaden, Blogger und Fotografen. Gemeinsam mit ihren beiden Söhnen leben sie im Allgäu und entdecken die schönsten Ecken der Welt mit dem Rad, zu Fuß oder im Camper. Am liebsten sind sie in bergigen Gefilden unterwegs.


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